GEBHARD HÄMMERLE – „DER VOM GANZ GUTEN”.
Die Freihof Destillerie in Lustenau wurde 1885 von Gebhard Hämmerle senior, dem Großvater des Firmenpioniers Gebhard Hämmerle gegründet. Seit 1952 führt dieser die Firmenagenden und hat das Familienunternehmen zu einer der führenden Destillerien Österreichs entwickelt.
Generationswechsel in der Lustenauer Destillerie Freihof: Johann Drexel 29 tritt in die Fußstapfen seines Großvaters. Wir baten den Firmenpionier Gebhard Hämmerle zum Interview.
Herr Hämmerle, Ihr Unternehmen hat eine sehr lange Tradition und wurde 1885 gegründet. Sie feiern in diesem Jahr das 130-jährige Jubiläum. Welches sind aus Ihrer Sicht die Faktoren für diesen lang-anhaltenden Unternehmenserfolg?
Gebhard Hämmerle: In unserer Familie haben wir schon immer Obst verarbeitet. Im Fokus steht seit jeher die tiefe Verwurzelung in unserer Region, dass die Grundstoffe natürlich und von bester Qualität sind, dass wir die traditionelle Handwerkskunst der Obstbrand-herstellung hoch halten und auch die Wertigkeit unserer Produkte. Die Beständigkeit solcher Werte spielt eine wichtige Rolle für das lang-fristige Überleben von Unternehmen in unserer Branche. Dazu kommen laufende Innovationen bei den Produkten sowie Anpassungen von Produktionstechniken und organi-satorischen Abläufen. Neuerungen gezielt einzusetzen, dabei aber nicht das Urtümliche und Einzigartige unserer Produkte zu verwerfen, das ist eine große und schöne Herausforderung.
Hoher Qualitätsanspruch, Mut zu Innovationen und die Werte eines Familienunternehmens waren die Erfolgsfaktoren der Vergangenheit und sollen es auch in Zukunft bleiben.
Sie haben 1952 das Unternehmen von Ihrem Vater übernommen – hatten Sie schon von früher Kindheit an den Wunsch „Brenner“ zu werden?
Gebhard Hämmerle: In gewisser Weise wurde mir die Obstveredelung in die Wiege gelegt: damals war der Freihof ein Gasthaus mit angeschlossener Lohnmosterei. Als ich aus dem Krieg wieder nach Lustenau kam, war eigentlich vorgesehen, dass ich die Süßmostproduktion ausbauen sollte. Bevor ich in den elterlichen Betrieb einstieg, ermöglichten mir meine Eltern entsprechende Aus-bildungen zur Süßmostherstellung in Deutschland und der Schweiz. Damals wurde mir allerdings schnell klar, dass es in der Region mit den Unternehmen Rauch und Pfanner bereits zwei erfolgreiche Betriebe gab, die mir in der Süßmostproduktion einige Schritte voraus waren. Deshalb habe ich mich auf den Bereich kon-zentriert, der mir in meiner Situation auf lange Sicht mehr Einzigartigkeit versprach. So bin ich auf die Herstellung von Spirituosen gestoßen.
Mit Ihrem Enkel Johann Drexel übernimmt nun wieder ein Familien-mitglied die Geschäftsleitung. Was wollen Sie Ihrem Enkel mit auf den Weg geben?
Gebhard Hämmerle: Als Grossvater hoffe ich, dass er in die Fuß-stapfen seiner Vorfahren tritt und dass die Grundwerte im Unterne-men auch zukünftig beibehalten werden. Selbstverständlich werde ich ihm mit Rat zur Seite stehen und meine zahlreichen Erfahrungen so gut wie möglich an ihn weitergeben.
Jeden Tag einen Schnaps zu trinken, soll ein Heilmittel sein und auch vor Krankheit schützen. Ist dies ein Erfolgsgeheimnis um lange gesund zu bleiben?
Gebhard Hämmerle: Zuerst einmal ist Schnaps nicht gleich Schnaps. Aus meiner jahrelangen Erfahrung ist das Genießen edler Brände jeden-falls gut für Körper und Geist – sagt ja schon der Volksmund. Mir geht es aber in erster Linie um den Genuss.
Das ganze Interview jetzt in der neuen Ausgabe SPAR HEIMAT – bewusst(er)leben nachlesen / nachblättern.